Vier auf einen Streich!

 

krapfenIch bin seit heute auf Diät. Ich habe mich gewogen, was ein schwerer Fehler war, und nun muss ich leider sagen: Adieu, kleine Krapfen, Tschüss, Butterkekse! Auf Wiedersehen, Sachertorte und Schokokuchen! Ihr werdet mir fehlen!

Warum ich diesen Winter zu dick wurde, ist leicht erklärt. Ich esse, wenn ich gestresst bin. Ich würde in einem Fünf Stern-Tempel mit sieben Hauben nie so viel an Gewicht zulegen wie Zuhause. Das hat einen einfachen Grund. Schuld ist mein Hund.

Natürlich nur indirekt. Aber immer, wenn wir auf die Straße gehen, haben wir enormen Stress. Es liegt wirklich nicht mehr am Hund. Es liegt vielmehr eindeutig an den anderen Hundehaltern, die unsere eingefahrenen Wege kreuzen.

Heute waren es bei einer harmlosen halben Stunde-Runde gleich Vier. Vier auf einen Streich (oder auch in vier Teilraten, ganz wie Sie möchten), die alle meine gutgemeinten Diätpläne mit einem Schlag vernichteten.

Dabei begann der Tag so friedlich, jetzt mal abgesehen von dem Waagenbesuch. Vögel zwitschern in Frühlingslaune, kein Lärm, weil sich das Wiener Volk in die Energieferien vertschüsst hat und sich zur Zeit in langen Schlangen vor einem Schilift in Irgendwo anstellt oder rudelweise superteuren Instant-Kaiserschmarrn auf der Terrasse einer X-beliebigen Schihütte hineinstopft, um dann unter die eine oder andere Lawine zu geraten.

Ich war also auf einen eher friedlichen Spaziergang eingestellt, was immer ein genauso großer Fehler ist wie ein Sprung auf die Waage. Mit „Sei immer kriegsbereit!“ fährt man besser, weil man so den Cortisolspiegel konstant hält und er nicht von Null auf diabolische Höhen hinauffahren muss. Auch der Blutdruck freut sich darüber.

Jedoch. Ich war entspannt, als wir heute die Nummer Eins trafen.

Nummer Eins war die Dame, die aus dem Gebüsch hervorsprang, mit einer frisch kastrierten Hündin, und direkt auf uns zusteuerte. Es gab keine Ausweichmöglichkeit, links und rechts ein Zaun. Umdrehen war keine Option, ich habe einen Autisten an der Leine, wie Sie vielleicht wissen, wenn Sie mich, meinen Hund oder das Höllenhund-Buch  kennen.

Also sichert man das Kriegsgebiet, umklammert mit einer Hand den Zaun, hält mit der anderen gekonnt den Hund am Brustgeschirr fest und die Dame des Hauses stellte sich direkt vor uns und öffnete exhibitionistisch ihren wollweißen Wintermantel, um uns abzuschirmen. Der Höllenhund tat, was er immer tat, er legte sich ordentlich ins Zeug und brüllte die kastrierte Hündin an.

Die fremde Dame blieb stehen.

Keine Ahnung, was sich Menschen denken, wenn sie sich in einer Situation befinden, wo das Gegenüber sich mit einem wutschnaubenden, großen Wolfsabkömmling irgendwo anklammert und eine zweite Person das Tier abschirmt.

Nicht viel, denke ich.

Manche Hundehalter denken einfach nicht.  Sie blieb also gemütlich direkt vor uns stehen und blickte interessiert auf das winterweiße Gewand der Dame des Hauses, die im Gegensatz zu mir immer hübsch gekleidet ist, denn sie ist der Alpha Wolf, sie beschützt das Rudel durch Voranpreschen und Vertreiben von Feinden. Sie kann es sich leisten, feine Klamotten zu tragen, denn die Drecksarbeit mache ich. Ich bin der Omega Wolf. Ich verteidige das, was der Alpha nicht verhindern konnte, mit meinem Leben. Ich schütze die Brut, die sich daneben benimmt und andere Hunde anflegelt. Ich lege keinen Wert mehr auf gute Manieren, das was der Alpha mit schönen, höflichen Worte nicht retten konnte, kommt ungefiltert zu mir und ich, ich beisse dann zu. Aber ich schweife ab.

Die vor uns geparkte Dame mit ihrer frisch kastrieren Hündin, die ebenfalls ungehemmt in die Leine sprang, sprach: „Ist es ein Manderl oder ein Weiberl?“

Ich kann mich dann kaum beherrschen. Mit meinem eingefrorenen Zen-Lächeln blicke ich stur auf den Höllenhund hinunter, weil mir sonst die Augäpfel aus dem Gesicht fallen und sich meine Zähne ihnen anschließen könnten, die sich flugs in dem Gesicht des Gegenübers verbeissen würden.

Ich knurrte also „Gehen Sie einfach weiter!“, den Blick gesenkt.

Und dann kommt eine Blablablablah-Lawine verbaler Diarrhöe aus dem Mund des Gegenübers . Immer. Egal, was man sagt. Die Alte schleicht sich einfach nicht, während ich vor meinem geistigen Auge Zaun und Hund einfach loslasse. Wie gerne würde ich! Ich tue es nicht, jedoch die Gedanken sind frei.

Nach so einem Auftritt brauche ich Schokolade. Doch der Weg nach Hause ist noch lang.

Und wir treffen Nummer Zwei.

Ich weiche diesmal rechtzeitig aus, verstecke mich mit meinem ganz ruhigen Hund hinter einem parkenden Auto. Dame Nummer Zwei führt zwei große, traurige, weiße Hunde an der Leine, die einen Schritt hinter ihr herlatschen. Sie sichtet uns und bleibt auf der Stelle stehen. Ich deute ihr, sie soll weitergehen. Aber nein, es kommt was kommen muss, kleiner Wolf sieht die Feinde und sie verwurzelt sich gegenüber mit ihren fetten Waden im Beton und erklärt mir, quer über die Gasse schreiend, mit einem demonstrativen Leinenruck an ihren müden Hunden, dass ihre Hundetrainerin ihr den besten Trick beigebracht hat, wie man sowas wie mein tollwütiges Vieh bändigt. Man reißt es einfach am Hals, weil der Hund muss immer zwei Schritte hinter dem Mensch gehen. So geht das! Jawoll!

Ich so in Gedanken, während ich spüre, wie es in mir kocht und tobt,  „Geh bitte schleich dich endlich, du Kuh. Und nimm deinen Trick mit!“, aber ich schweige, es ist laut genug, das dumme Geschwätz von vis a vis reicht um ein stilles Stadion zu beschallen.

Ich atme schon schwer, als wir Nummer Drei treffen. Die ihren schwarzen Minififfi ohne Leine auf uns zurennen lässt, nur von der Dame des Hauses ausgebremst, die dann hört, „Der tut nix“, während ich schon innerlich verblute. Schluss mit Zen! Ich würde sie gerne persönlich stellen, verbellen und in der Luft zerreißen, gnadenlos, Omega-mäßig und ohne weitere Diskussion, mit sehr viel Blut und allem drum und dran.

Meine Hand greift in die Manteltasche und findet Schokolade. Während ich langsam herunterschraube, was noch herunterzuschrauben ist, und sehnsüchtig an Zuhause denke, kommt Nummer Vier.

Nummer Vier ist ein Herr mit einer Golden Retriever Hündin ohne Leine. Meine Reserven sind erschöpft, der Höllenhund steht Nase an Nase mit ihr und schreit ihr direkt ins Gesicht. Mir egal, ich denke an Buddha und die Spiegel Bestsellerliste, die Fortsetzung vom Zen Buch und was ich heute alles nicht essen darf, kleiner Wolf brüllt weiter, während der Mann mich darüber informiert, dass alle Huskys Herdenhunde sind und daher eine Herde brauchen.

Ich sage nichts. Ich lasse kleinen Wolf bellen, die Hündin will weg, kann aber nicht, ich greife monoton nochmal in meine Manteltasche, nicke einfach wortlos und dann stecke ich mir den Rest der Schokolade in den Mund. Nachdem der Herr den Tipp mit der Herde und den Huskys wiederholt hat, zieht er seine nun angeleinte Hündin markig weiter.

Und nachdem ich diese kleine Geschichte für Sie aufgeschrieben habe, werde ich nun die Schlittenhund-Züchterseiten googeln. Und zwei, oder besser drei Husky Welpen bestellen, um eine kleine Herde zu gründen. Und das mit der Diät verschiebe ich auf unbegrenzte Zeit.

Herzlichst, Ihr Bela Wolf

Tierarzt, Journalist und Autor

 

 

 

 

 

 

 

 

Fressdingens

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Der Weg zur Gesundheit führt bekanntlich durch die Küche, nicht durch die Apotheke.

Wenig verwunderlich, dass unsere Hunde heute alle an Allergien, Atopien, chronischem Juckreiz, unerklärlichem Durchfall oder Ekzemen leiden.

Sie werden einfach falsch gefüttert!

Hundehalter haben meistens keine Ahnung, was ihre Vierbeiner fressen sollten um gesund und munter zu bleiben und möglichst alt zu werden.

Sie gehen in eine der vielen Mampfnapf-Filialen, lassen sich dort von einer Verkäuferin einen Bären aufbinden und kaufen letztendlich Fertigfutter ein. (Sie kaufen leider auch Nasenhaltis, Kettenhalsbänder und Bücher über Millan, aber das ist wieder eine andere, mindestens genauso schlimme Geschichte…).

Schlimm genug ist die von den giftigen Kauknochen, dem krankmachenden Trockenfutter und den Hundefutterdosen ohne Nährwert aber auch so. Noch schlimmer ist es, wenn Hunde gebarft werden. Knochen verursachen tödlichen Darmverschluss, giftige Kräuter schädigen Leber und Nieren und Nüsse können sogar Epilepsie auslösen.

Hätten Sie das gewusst?

Was aber frisst nun der Hund?

Alles über die richtige Ernährung Ihres Vierbeiners, warum man den Darm nicht entgiften kann und wie Kacken geht erfahren Sie in meinem neuen Buch, welches ich Ihnen nun mit großer Freude vorstellen darf.

Viele Hunde vor Krankheit und Tod durch falsches Hundefutter zu bewahren war das Ziel dieser hoffentlich spannenden und lehrreichen Lektüre.

Ihnen alles Liebe und viel Spaß beim Lesen wünscht herzlichst Ihr

Bela Wolf

Tierarzt, Journalist und Autor

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